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Wir werden niemanden im Regen stehen lassen

Anton Lang ist seit Dezember 2019 der neue stellvertretende Landeshauptmann der Steiermark und des. Parteichef der steirischen SPÖ. Im Interview dankt er allen Steirerinnen und Steirer, die während der Corona-Krise alles geben, um unser System aufrechtzuerhalten und verspricht Hilfsmaßnahmen des Landes, um gut aus der Krise zu kommen.

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Wie hast du die letzten Wochen erlebt?

Die letzten Wochen waren für uns alle eine riesige Herausforderung. Corona ist die größte Krise seit dem 2. Weltkrieg und bedeutet für uns alle, dass wir unser Leben massiv einschränken müssen. Ich bin sehr dankbar und froh, dass die große Mehrheit der Steirerinnen und Steirer so diszipliniert mitmacht. So schützen wir gemeinsam Leben und werden diese Krise so schnell wie möglich hinter uns lassen.

Unzählige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren in den letzten Wochen in ihren Jobs besonders gefordert. Was sagst du zu ihrem Einsatz?

Man kann allen, die aktuell täglich hart arbeiten, um unsere Gesellschaft am Laufen zu halten nicht genug danken. Egal ob im Krankenhaus, in der Pflege, in den Supermärkten oder auch im öffentlichen Verkehr, aber auch den vielen Eltern, die jetzt daheim die Kinderbetreuung übernehmen und so vielen mehr. Ich habe für sie alle den größten Respekt. Sie sind definitiv die Heldinnen und Helden in dieser Krise. Und die wahren LeistungsträgerInnen. Ich bin stolz auf alle in der Steiermark, die jetzt anpacken. Wir dürfen diesen Einsatz zu keinem Zeitpunkt als selbstverständlich ansehen. Nach der Krise wird es sicher nötig sein, sich anzuschauen, wer in unserer Gesellschaft besonders viel leistet und ob hier die Bezahlung nicht deutlich angehoben gehört. Meine Gedanken sind aber auch bei jenen, die ihren Job in den letzten Wochen verloren haben und die um ihre Existenz bangen. Daher ist es uns auch so wichtig, dass niemand zurückgelassen werden darf.

Was hat dich in den letzten Wochen besonders beeindruckt?

Die Welle der Solidarität, die derzeit die Steiermark geht, berührt mich tief. Viele sind sich nicht zu schade, um für Menschen aus der Risikogruppe Besorgungen zu erledigen. Auch viele Stadt- und Ortsorganisationen der steirischen SPÖ helfen, indem sie Einkaufsservices organisiert haben. Gerne denke ich auch an die besondere Plakataktion der SK Sturm Fangruppen, die sich bei allen die uns in dieser Zeit versorgen, bedankt haben. Das zeigt: Gemeinsam können wir diese Krise meistern.

Neben den gesundheitlichen Problemen bringt die Corona-Krise vor allem für die Wirtschaft harte Folgen mit sich. Welche Maßnahmen werden in der Steiermark dagegen unternommen?

Wir haben als steirische Landesregierung schnell gehandelt und ein Hilfspaket beschlossen. In der ersten Phase greift das Land Steiermark mit einer Soforthilfe Unternehmen mit 53 Millionen Euro unter die Arme, um Arbeitsplätze zu schützen. In Phase 2 wollen wir gemeinsam mit dem AMS den steirischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die ihren Job durch diese Krise verloren haben, helfen. Phase 3 ist dann ein Konjunkturpaket für die Zeit nach der Krise. Wir werden niemanden im Regen stehen lassen.

Muss man sich um die Finanzsituation der Steiermark Sorgen machen?

Man muss sich um die Finanzen der Steiermark keine Sorgen machen. Wir haben im Jahr 2019 gut gewirtschaftet und auch Reserven angelegt. Man sieht aber wie wichtig es ist, dass die öffentliche Hand in wirtschaftlich guten Zeiten so wirtschaftet, dass man Reserven für schlechte Zeiten schaffen kann. Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.

Der traditionelle Maiaufmarsch der SPÖ fällt dieses Jahr aus. Warum ist der 1. Mai dennoch so wichtig?

Wir dürfen nie vergessen, dass es hart arbeitende Menschen waren, die Österreich zu dem gemacht haben, was es heute ist. In all den Jahren war die SPÖ immer die Stimme dieser Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Daher setzt sich die Sozialdemokratie gerade auch in so einer Krise für die ein, die sich täglich für uns und unser Land einsetzen. Nur dank ihnen und ihren Leistungen können wir so eine Ausnahmesituation bewältigen. Das dürfen wir auch nach der Krise bei allen politischen Entscheidungen niemals außer Acht lassen.

Welche Lehren können wir aus der Corona-Krise ziehen?

Genau wird man das natürlich erst in einigen Monaten beurteilen können. Ich denke jedoch, dass wir mit Stolz sagen können, dass unser System, egal ob im Krankenwesen, in der Verwaltung, bei der Polizei oder in der Lebensmittelversorgung, gut funktioniert. Ich würde mir wünschen, dass wir viele Dinge, die wir sonst vielleicht viel zu oft als selbstverständlich erachtet haben, auch wieder mehr zu schätzen wissen. Dass wir denen, die jetzt so viel leisten, genau zuhören und dann die Politik machen, die ihnen am meisten hilft.

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Julia Leitold

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Arsim Gjergji

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Daniela Schlüsselberger

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Graz ist eine großartige Stadt und Heimat vieler Menschen. In den letzten Jahren wurde jedoch immer deutlicher das soziale Ungleichgewicht zu spüren. Das beginnt schon bei der Bildung unserer Kinder und zieht sich durch alles Gesellschaftsbereiche. Chancengleichheit darf aber niemals von der finanziellen Ausgangslage, vom Geschlecht, der Herkunft, dem Wohnort oder dem sozialen Status abhängig sein. Sie muss eine Selbstverständlichkeit werden. Deshalb wurde es für mich Zeit, die Ärmel hoch zu krempeln und selbst aktiv zu werden. 

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Für mich laufen die kleinen wie die großen politischen Herausforderungen auf die eine große Frage hinaus: Ist das gerecht? Das war so als ich mit 16 als Schulsprecherin kandidiert und mir die Frage gestellt habe, ob es gerecht ist, dass die einen jeden morgen Hauspatschen anziehen müssen und die anderen den Straßendreck auf ihren Schuhen hineintragen. Ja, ich stellte mir die Zwei-Klassen-Frage schon früh, auch wenn es nur Hauspatschen waren. Dieser Gerechtigkeitssinn hat mich bis heute angetrieben und zur SPÖ gebracht. 

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