Lercher: „Eine funktionierende Gesellschaft und ein gelungenes Miteinander brauchen ein Fundament – Das ist die Sprache.“

Laut neuesten Zahlen spricht jedes fünfte Kind, das in der Steiermark in die Schule kommt, nicht gut genug Deutsch, um am Regelunterricht teilzunehmen.

Der steirische SPÖ Chef Max Lercher sieht in diesen alarmierenden Zahlen einen klaren politischen Handlungsauftrag: „Als Sozialdemokratie haben wir eine verpflichtende Sprachstandsfeststellung für alle Dreijährigen gefordert, um zu sehen, wo sie in ihrer Entwicklung gerade stehen - verbunden mit weiteren verpflichtenden Deutschfördermaßnahmen bei Feststellung mangelnder Kenntnisse. Hier muss man auch die Eltern stärker in die Pflicht nehmen. Denn ein öffentliches System wie die Bildung muss Fehlentwicklungen erkennen und frühzeitig eingreifen. Jetzt soll vom Bund ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr für alle kommen, was ein wichtiger erster Schritt ist. Die Politik ist aber gefordert, mehr zu tun. Eine funktionierende Gesellschaft und ein gelungenes Miteinander brauchen ein Fundament – Das ist die Sprache. Deutschkenntnisse sind die Voraussetzung für erfolgreiche Bildung, den Arbeitsmarkt und für das tägliche Zusammenleben. Die Landesregierung hat die Pflicht, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um dieses gesellschaftliche Fundament zu stärken. Wir werden sehen, wer diese Aufgabe ernst nimmt – und wer nicht.“

Lercher fordert in diesem Zusammenhang vor allem den zuständigen Bildungslandesrat Hermann zum Handeln auf: „Die FPÖ hat uns erst am Dienstag in der Landtagssitzung erklärt, dass Sprachförderung ihrer Meinung nach das Land Steiermark nichts anginge und das alles nur Aufgabe des Bundes und des Integrationsfonds sei. Die eigene Verantwortung auf den Bund abzuwälzen ist mir aber zu wenig. Denn erstens sind viele dieser Schülerinnen und Schüler mit mangelnden Deutschkenntnissen nicht erst kürzlich nach Österreich gekommen, sondern wurden hier geboren und haben auch hier den Kindergarten besucht. Außerdem erwarten sich die steirischen Eltern zurecht, dass das Land Steiermark die beste Unterrichtsqualität für alle schulpflichtigen Kinder sichert.“