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Arbeit und Freizeit > History Friday: Der 8-Stunden-Tag
Der Achtstundentag war eine der ältesten Forderungen der ArbeiterInnenbewegung. Sie wurde erstmals von Robert Owen, dem walisischen Sozialreformer, in den 1810er Jahren in Großbritannien als Forderung formuliert. Owen prägte den Slogan: „Acht Stunden arbeiten, acht Stunden schlafen und acht Stunden Freizeit und Erholung“.
In den frühen 1830ern begann in Großbritannien die Gewerkschaftsbewegung zu wachsen und Kooperativen zu bilden. Sie begannen aktiv für Arbeitszeitverkürzungen, für ein Ende der Kinderarbeit, für Bildung von Kooperativen und für Jobvermittlungsämter zu kämpfen – Forderungen, für die sich Robert Owen schon seit zwei Jahrzehnten aktiv eingesetzt hatte.
Nach dem Vorschlag von Owen, dass sich die Gewerkschaften doch zusammenschließen sollten, bildete sich 1834 die Grand National Consolidated Trade Union, mit deren 30.000 Mitgliedern Owen in den Kampf zur Arbeitszeitverkürzung und Verbesserung von Arbeitsbedingungen und Ausbildung ging.
Auch wenn die Bewegung von der britischen Regierung zerschlagen wurde, so stand doch erstmals die Forderung nach einem Achtstundentag im Raum, wurde aufgegriffen und ging um die Welt. Als Etappenziel auf dem beschwerlichen Weg zur Durchsetzung des Achtstundentag trat am 1. Mai 1848 der Factory Act 1847 in Großbritannien in Kraft, in dem ein Zehnstundentag erstmals verbindlich festgeschrieben wurde.
Der erste dokumentierte erfolgreiche Streik für einen Achtstundentag wurde 1840 in Wellington, in Neuseeland ausgetragen. Den ersten offiziell eingeführten Achtstundentag mit vollem Lohnausgleich gab es allerdings erst 1856 in Australien. Steinmetze und Gebäudearbeiter erkämpften am 21. April 1856 in Melbourne mit einem Demonstrationsmarsch zum Parlament den Achtstundentag.
Von diesem Zeitpunkt an stand der Achtstundentag als Symbol für demokratisch erkämpfte ArbeitnehmerInnenrechte. In Deutschland wurde den ArbeiterInnen der Degussa bereits 1884 erstmals der 8-Stunden-Arbeitstag garantiert, in Großbritannien wenige Jahre später, 1889, den Beckton Gas workers.
In den USA war der Kampf um den Achtstundentag eng verbunden mit dem Haymarket-Aufstand 1886 in Chicago. Der Achtstundentag wurde in den gesamten Staaten, wenn auch recht spät, schließlich im Jahr 1938 Gesetz.
Im 19. Jahrhundert war die tägliche Arbeitszeit in den Fabriken auf 12, 14 oder sogar 16 Stunden angestiegen. Zur Produktivitätssteigerung wurden auch die Sonntags- sowie die Nachtarbeit eingeführt, und das nicht nur für Männer – auch Frauen und Kinder waren von dieser menschenfeindlichen Praxis betroffen.
Gesetzliche Regelungen zur Beschränkung dieser überlangen Arbeitszeiten waren zwar schon früh erlassen worden – so etwa wurde 1846 in einem provisorischen Fabriksgesetz in Oberösterreich ein Arbeitsverbot für Kinder unter 12 Jahren, eine maximal zehnstündige Arbeitszeit für 12- bis 15-jährige sowie die Sonn- und Feiertagsruhe beschlossen–, allzu oft wurden solche Bestimmungen allerdings umgangen und in wirtschaftlichen Krisenzeiten manchmal sogar noch verschärft.
Rosa Jochmann etwa berichtete, dass sie im Jahr 1915 als fünfzehnjähriges Mädchen in einer Kabelfabrik von sieben Uhr abends bis sechs Uhr früh durcharbeiten musste. Die Einführung gesetzlich geregelter Arbeitszeiten und die Verkürzung der täglichen Arbeitszeit auf ein erträgliches Maß gehörten deshalb zu den wichtigsten Zielen der jungen Sozialdemokratie.
Nach einer Novellierung der Gewerbeordnung im Jahr 1885 galt in Österreich für den Fabriksbereich der 11-Stunden-Tag, ein Arbeitsverbot für Jugendliche unter 14 Jahren und ein Verbot der Nachtarbeit für Frauen und Jugendliche. Im Kleingewerbe, wo auch die Arbeitsbedingungen wesentlich schlechter waren, gab es allerdings keine gesetzlichen Regelungen.
In Österreich wurde erstmals 1889 im Bergbau Seegraben ein Achtstundentag vereinbart. Nachdem 1906 noch 90 Prozent aller österreichischen FabriksarbeiterInnen neun bis elf Stunden täglich arbeiten mussten, konnte der Achtstundentag – neben weiteren sozialen Verbesserungen – 1918 unter der Ägide des Gewerkschafters und neuen Staatssekretärs für soziale Fürsorge Ferdinand Hanusch endlich gesetzlich verankert werden.
Seit Einführung des Achtstundentages und der 48-Stunden-Woche wurde die Arbeitszeit in mehreren Etappen weiter verringert: Die Verkürzung von 48 auf 45 Stunden erfolgte per 1. Februar 1959.
Zehn Jahre später einigte man sich über eine schrittweise Absenkung der Arbeitszeit auf 40 Stunden. Wirklichkeit wurde die 40 Stunden-Woche allerdings erst im Jahr 1975.
Ab 1985 wurden in einzelnen Branchen auch kürzere Arbeitzeiten (wie die 38-Stunden-Woche) vereinbart.
Der 5. Juli 2018 war ein schwarzer Tag für Österreichs ArbeitnehmerInnen: Unter Bundeskanzler Sebstian Kurz beschloss die ÖVP-FPÖ-Bundesregierung ein „Paket zur Arbeitszeitflexibilisierung“, das wieder einen Zwölfstundentag beziehungsweise die 60-Stunden-Woche gesetzlich verankert.
Fakt ist, dass die Produktivität, angetrieben durch die Automatisierung und Digitalisierung, seit Jahrzehnten riesige Sprünge macht. Die Arbeitszeit hingegen ist großteils gleich geblieben. Wir sagen ganz klar: Technologischer Fortschritt muss den Menschen dienen und ihnen mehr Freizeit ermöglichen. Eine Arbeitszeitverkürzung ist aus verschiedenen Gründen, vor allem in Anbetracht der aktuellen Arbeitslosenzahlen, dringend angesagt. Unser langfristiges Ziel dabei ist die 30-Stunden-Woche. Mehr Infos dazu gibt es auf arbeit-zukunft-steiermark.at.
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Ich lebe seit 1999 in Graz und mittlerweile liebe ich diese Stadt wie keine andere. Ich kenne hier mittlerweile so viele wunderbare Menschen und so ist Graz zu meiner Heimat geworden. Umso mehr freue ich mich, meinen Beitrag dafür zu leisten, dass diese Stadt weiterhin so wunderbar bleibt und Platz und die besten Möglichkeiten für alle hier Lebenden bietet.
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Graz ist eine großartige Stadt und Heimat vieler Menschen. In den letzten Jahren wurde jedoch immer deutlicher das soziale Ungleichgewicht zu spüren. Das beginnt schon bei der Bildung unserer Kinder und zieht sich durch alles Gesellschaftsbereiche. Chancengleichheit darf aber niemals von der finanziellen Ausgangslage, vom Geschlecht, der Herkunft, dem Wohnort oder dem sozialen Status abhängig sein. Sie muss eine Selbstverständlichkeit werden. Deshalb wurde es für mich Zeit, die Ärmel hoch zu krempeln und selbst aktiv zu werden.
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Wenn wir Graz lebenswerter machen wollen, gelingt dies nur gemeinsam. Unser Ziel muss es sein für Kinder eine Stadt so zu gestalten, die sie auch als Erwachsene noch lebenswert finden.
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Für mich laufen die kleinen wie die großen politischen Herausforderungen auf die eine große Frage hinaus: Ist das gerecht? Das war so als ich mit 16 als Schulsprecherin kandidiert und mir die Frage gestellt habe, ob es gerecht ist, dass die einen jeden morgen Hauspatschen anziehen müssen und die anderen den Straßendreck auf ihren Schuhen hineintragen. Ja, ich stellte mir die Zwei-Klassen-Frage schon früh, auch wenn es nur Hauspatschen waren. Dieser Gerechtigkeitssinn hat mich bis heute angetrieben und zur SPÖ gebracht.
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