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Klimaschutz hat in der Steiermark Priorität!

Ursula Lackner, Landesrätin für Klimaschutz und Umwelt, Raumordnung und Regionalentwicklung, im Interview über das neue Klimakabinett, Klimagespräche und ihre Ziele im Klimaschutz.

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(c)Mario_Sudy

Am Donnerstag hat sich das steirische Klimakabinett konstituiert und das erste Klimagespräch fand statt. Warum wieder ein neues Gremium?

Es ist eine gute Reaktion darauf, dass wir den Klimawandel ernst nehmen müssen. Dass der Klimawandel real ist und was für Folgen er haben kann, ist wissenschaftlich eindeutig geklärt. Hier gibt es nichts mehr zu deuten – jetzt müssen wir handeln. Das Klimakabinett hat das Ziel, den Klimaschutz ressortübergreifend zur Querschnittsmaterie zu machen. Denn nur gemeinsam können wir etwas gegen den Klimawandel ausrichten.

Die Bundesregierung will Österreich bis 2040 CO2-neutral machen. Was bedeutet dieses Ziel für die Steiermark?

Zusammengefasst bedeutet das: Wir müssen die gleichen Ziele in kürzerer Zeit erreichen. Also werden wir unsere Ziele nachschärfen.

Betrachtet man die Statistiken, wird deutlich, dass die steirischen Emissionen in den letzten Jahren weiter gestiegen sind. Was muss passieren, um diesen Trend zu stoppen?

Die Steiermark hat früher als andere Bundesländer eine Klima- und Energiestrategie beschlossen. Das war ein guter erster Schritt. Seitdem werden regelmäßig Adaptierungen und Ergänzungen zur Zielerreichung vorgenommen. Mit dem neuen Klimakabinett haben wir einen weiteren großen und wichtigen Schritt getan. Aber Tatsache ist eben auch, dass wir als Gesellschaft immer mehr Energie und Ressourcen (ver)brauchen. Neben den Hebeln, die uns als Politik zur Verfügung stehen, werden wir trotzdem künftig manches reduzieren und auf manches verzichten müssen. Der große Bewusstseinswandel in der Politik und der Bevölkerung stimmt mich aber positiv, dass wir gemeinsam unsere Ziele erreichen werden.

Genügt es, auf dieses Bewusstsein zu hoffen?

Es wird nur funktionieren, wenn alle gemeinsam in dieselbe Richtung gehen. Uns als Politik stehen verschiedene Stellschrauben zur Verfügung. Vieles lässt sich auch mit Anreizsystemen verstärken. Wir wissen ja, welche Faktoren für die Erreichung der Klimaziele entscheidend sind. Das ist zum Beispiel in hohem Maße der Verkehr. Wir werden am Ausbau des öffentlichen Verkehrs weiter dranbleiben.

Wird der Öffi-Ausbau reichen, um dieses Problem in den Griff zu bekommen?

Natürlich nicht. Klimaschutz muss viel breiter gedacht werden. Das geht von einem Schwerpunkt auf Umwelterziehung, um die Sensibilisierung zu erhöhen, bis hin zu der Bau- und Raumordnung. Ressortübergreifend stehen uns viele Hebel zu Verfügung, an denen wir ansetzen können und werden. Mit dem Klimakabinett haben wir den Grundstein dafür gelegt, Klimaschutz als Querschnittsmaterie zu verankern.

Was sind deine nächsten Schritte?

Am Donnerstag haben wir nicht nur das Klimakabinett konstituiert, sondern bereits die ersten Maßnahmen in die Wege geleitet. Vom Klimacheck für Gesetze, Verordnungen und Förderungen bis hin zur Prüfung der Verankerung klimaschutzrelevanter Wirkungsziele in den Landeshaushalt wurden einige Beschlüsse gefasst. Eine große Aufgabe wird es sein, an diesen zu arbeiten und weitere Schritte vorzubereiten. Zusätzlich finden momentan viele Treffen mit wichtigen Stakeholdern im Themenbereich Klima und Umweltschutz statt. Von Fridays für Future bis hin zu WissenschafterlInnen bin ich gerade viel unterwegs, um möglichst viele Anregungen zu sammeln und in meine Arbeit aufzunehmen.

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