Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit muss endlich Wirklichkeit werden. Am 25. Oktober 2024 ist steirischer Equal Pay Day. Im Schnitt verdienen Frauen in der Steiermark um 18,5 % weniger als Männer. Das heißt Frauen arbeiten bis zum Jahresende im Vergleich zu Männern 68 Tage gratis. Das muss sich ändern! „Wir wollen endlich einen großen Sprung vorwärts machen. Die Lohnschere muss sich ganz schließen, und zwar rasch“, so die Landesfrauenvorsitzende und EU-Abgeordnete Elisabeth Grossmann.
Lohntransparenz jetzt.
Um das Gehalt wird in Österreich ein großes Geheimnis gemacht. Daher ist es für Frauen schwer zu beurteilen, ob sie gerecht entlohnt werden. Dafür braucht es Lohntransparenz.
Island hat vorgezeigt, wie es gehen kann. Unternehmen müssen dort nachweisen, dass sie ihre Mitarbeiter*innen für gleichwertige Arbeit gleich bezahlen und alle drei Jahre hierfür ein Zertifikat erwerben. Was die Rechtsdurchsetzung erleichtert: Nicht die Arbeitnehmer*innen müssen beweisen, dass sie rein aufgrund ihres Geschlechtes schlechter bezahlt werden als Kolleg*innen, sondern die Arbeitgeber*innen müssen belegen, warum sie Mitarbeiter*innen unterschiedlich entlohnen. In Europa hat Europaabgeordnete Evelyn Regner und die europäische Sozialdemokratie die EU-Lohntransparenzrichtlinie durchgesetzt. Die EU-Mitgliedsländer müssen diese in nationales Recht umsetzen. „Die letzte Bundesregierung hat es nicht geschafft die Lohntransparenz in Österreich umzusetzen, es liegt also an der neuen Regierung, das schnellstmöglich zu tun! Für uns als SPÖ hat die Lohntransparenz Priorität“ , so Grossmann.
Frauen am Arbeitsmarkt stärken.
Um Frauen im Berufsleben zu stärken braucht es einen guten Mix aus Maßnahmen. Wichtig sind neben gezielten Initiativen im Betrieb gute Ausbildungsprogramme in der Region sowie individuelle Beratung sowohl beim Berufseinstieg wie auch beim Umstieg in andere Berufssparten. Gerade jetzt, wo die Arbeitslosigkeit wieder steigt, hat das Arbeitsmarktservice eine besonders wichtige Aufgabe. Bei Frauenprojekten des AMS darf auf keinen Fall der Sparstift angesetzt werden! Im Gegenteil, mit gezielten Frauenprogramme sollen mehr Möglichkeiten geschaffen werden.
Rückschritt bei der Väterkarenz
Eltern sollen sich die Karenz teilen. In Österreich ist Väterkarenz aber noch immer die Ausnahme. 1 von 100 Vätern geht länger als 6 Monate in Karenz. Bei 8 von 10 Paaren geht der Mann überhaupt nicht in Karenz. Laut Rechnungshof gab es zwischen 2016 und 2020 sogar einen Rückgang der Väterbeteiligung um 7%. Fast 96% der Kinderbetreuungstage wurden demnach von Frauen übernommen.
Andere Länder zeigen was möglich ist. In Norwegen gehen 9 von 10 Väter in Karenz. Deswegen brauchen wir verpflichtende Karenzteilung wie in Skandinavien: Halbe-Halbe, verbunden mit flächendeckenden Kinderbetreuungsangeboten und Beseitigung der Einkommensunterschiede fordert Grossmann. „Ohne die Rahmenbedingungen für die Teilung zu schaffen, kommt die verpflichtende Teilung einer alternativlosen Kürzung der Karenzzeit gleich, weshalb die jüngst beschlossene Karenzreform abzulehnen ist. Die EU-Richtlinie «Work-Life-Balance« hätte man auch familiengerechter umsetzen können!“
Rechtsanspruch auf Kinderbildung.
Kinderbildung ist ein wichtiger Baustein, beim Bekämpfen der Einkommensunterschiede. Die SPÖ kämpft für einen Rechtsanspruch auf einen gratis ganztägigen Kinderbildungsplatz ab dem 1. Lebensjahr und damit verbunden für weniger Schließtage und längere Öffnungszeiten, für kleinere Kindergartengruppen, eine Personaloffensive und bessere Entlohnung für Elementarpädagog*innen. Es müssen in ganz Österreich die gleichen Standards und Bedingungen herrschen und die Bundesregierung sollte schon längst das verpflichtende, kostenlose 2. Kindergartenjahr umgesetzt haben, wie in der Vergangenheit bereits fix geplant war.
Unsere Vorhaben für die Steiermark.
Unabhängig davon, was auf Bundesebene passiert, haben wir in der Steiermark einen ganz konkreten und realistischen Plan für weitere Verbesserungen in der Kinderbildung und -betreuung: „Bis 2030 sollen 75% aller Kindergartenplätze mit einem Vollzeitarbeitsplatz vereinbar sein. Das ist eine Grundvoraussetzung für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Danach werden schrittweise die Elternbeiträge gesenkt, damit auch die finanziellen Möglichkeiten keine Hürde mehr darstellen “, so der Spitzenkandidat der Steirischen Sozialdemokratie bei der Landtagswahl, Landeshauptmann-Stv. Anton Lang.
Neben den geplanten Verbesserungen im Bereich der Kinderbildung- und Betreuung, werden wir als SPÖ Steiermark auch nach den nächsten Landtagswahlen (24.11.) wieder eine Reihe von Maßnahmen umsetzen, um die Gleichstellung der Geschlechter in allen Lebensbereichen zu fördern. Dazu gehören der Einsatz für gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, die Förderung von Gleichstellung in Bildung und Beruf, die Sicherstellung der Vereinbarkeit von Erwerbs- und Sorgearbeit, eine bessere Berücksichtigung von frauenspezifischen Gesundheitsbedürfnissen durch den Ausbau der Gendermedizin, umfassende Maßnahmen in Gewaltschutz und -prävention sowie die Förderung von Programmen zur Bekämpfung von Geschlechterstereotypen in der Arbeitswelt und einer gendergerechten Arbeitsplatzgestaltung. Auch die öffentliche Auftragsvergabe soll zukünftig noch stärker an das Erfüllen von Gleichstellungszielen gekoppelt sein.
SPÖ Frauen starten in den Landtagswahlkampf.
Die SPÖ Frauen Steiermark starteten mit landesweiten Aktionen zum Equal Pay Day in den Landtagswahlkampf. Drei Schwerpunkten fassen das frauenpolitische Programm mit seinen zahlreichen Maßnahmen zusammen:
- Leistbare Frauen*gesundheit, wie beispielsweise die Bereitstellung ausreichender Kassengynäkolog*innen in allen Regionen, kostenlose Menstruationsartikel in öffentlichen Einrichtungen, kostenlose Verhütungsmittel für Jugendliche und Menschen mit geringem Einkommen, bessere Sexualaufklärung sowie ein Recht auf zeitnahe und wohnortnahe Abtreibung.
- Ein sicheres Leben für Frauen* umfasst unter anderem die Ausweitung der Täterarbeit, den Ausbau von Frauenberatungsstellen und Gewaltschutzeinrichten, die Stärkung von Gewaltprävention an Schulen und Investitionen in die Burschenarbeit sowie die Verschärfung von Gesetzen gegen Hass im Netz.
- Eine gerechte Steiermark. Darunter fällt die Aufwertung von Care-Berufen, garantierte Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr und die Koppelung von öffentlichen Aufträgen an die Erfüllung von Gleichstellungszielen.