2021 ist das Europäische Jahr der Schiene und beleuchtet einen der nachhaltigsten, innovativsten und sichersten Verkehrsträger der Zukunft! Eine Vielzahl von Aktivitäten rückt dabei im Laufe dieses Jahres auf dem gesamten Kontinent in den Mittelpunkt, um die Nutzung der Schiene sowohl durch Menschen als auch durch den Güterverkehr zu fördern und haben das Ziel zum EU Green Deal beizutragen um bis 2050 klimaneutral zu werden. Zu diesen Aktivitäten gehört der „CEE“ als Botschafter für mehr Klimaschutz.
Der „CEE“ ist ein gemeinsames Projekt der Europäischen Kommission und des „CER“ – der Gemeinschaft Europäischer Eisenbahnen und Infrastrukturbetreiber und fährt durch 26 europäische Länder, um grenzüberschreitende Projekte voranzutreiben und bessere Rahmenbedingungen für die Bahnen in Europa zu fordern. Es braucht die Vereinheitlichung technischer Systeme und nationaler Vorschriften, um den grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr zu erleichtern.
Auf seiner 20.000 Kilometer langen Fahrt die in Lissabon am 2. September begann und am 7. Oktober 2021 in Paris enden wird, legt der Zug 100 Halte in wichtigen europäischen Städten ein und macht auf Herausforderungen und Chancen nicht nur im europäischen Bahnverkehr, sondern auch auf die zukünftige Bewältigung des Öffentlichen Verkehrs aufmerksam.
„CEE“ in Graz
Für Aufsehen sorgte dieser Zug allerdings nicht nur als „Botschafter“ - sondern auch aufgrund seiner Zusammensetzung bei allen Anwesenden am Hauptbahnhof in Graz. Der Wagensatz des Connecting Europe Express wurde von verschiedenen europäischen Bahnverwaltungen zur Verfügung gestellt. Der Zug beherbergt eine Ausstellung der Europäischen Exklusivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) und dem gemeinsamen Unternehmen Shift2Rail. Die Ausstellung zeigte zahlreiche Technologien und Innovationen zur Verbesserung des Bahnverkehrs und auch wie die EU Infrastrukturprojekte unterstützt.
Mit dem CEE in Graz empfangen wurde eine hochrangige Delegation der Europäischen Kommission, darunter die EU-Koordinatorin für den Baltisch-Adriatischen Kernnetzkorridor, Fr. Anne Elisabet Jensen, sowie der stellvertretende Generaldirektor der DG MOVE, Hr. Herald Ruijters. Darüber hinaus konnte auch eine Delegation des BMK in Graz begrüßt werden, darunter Fr. Cornelia Breuß Kabinettsreferentin von Frau Bundesministerin Gewessler, und Abteilungsleiter für Infrastrukturplanung Hr. Thomas Spiegel.
Jensen betonte, dass die Verknüpfung des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-T) mit den regionalen und lokalen Verkehrsnetzen immer mehr an Bedeutung gewinnt. „Graz ist ein sehr wichtiger urbaner Knoten am Baltisch-Adriatischen Korridor und die großen Investitionen, die Graz und die Steiermark in den Schienenverkehr tätigen, sind zur Gänze auf Linie mit den Zielen der EU, die im Europäischen Green Deal und in den Klimazielen für 2030 festgelegt wurden. Graz und die Steiermark sind Vorreiter in der Konnektivität und Nachhaltigkeit des Verkehrssystems.“ Besonders erfreut zeigte sich Jensen über den Fortschritt der beiden großen steirischen Tunnelprojekte, die für den gesamten Korridor essentiell sind.
„Wir betrachten Österreich als das Herz des europäischen Verkehrsnetzes“ zitiert Breuß Bundesministerin Gewessler und versicherte, dass Österreich der Europäischen Kommission bei der Entwicklung der TEN T-Politik weiterhin ein starker Partner ist und begrüßte den Überarbeitungsprozess als wichtiges Instrument zur Stärkung der Verkehrspolitik entsprechend den Herausforderungen des Klimawandels. „Die Verbesserung der Infrastruktur wird die zentrale Bedeutung des Korridors für die internationalen Güterverkehrsbeziehungen weiter unterstreichen.“
Begeistert nicht nur über diesen Zug zeigte sich der steirische Landesverkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang: „Der Schienenverkehr spielt für das Industrieland Steiermark eine essentielle Rolle. Optimal ausgebaute Verkehrswege sind die Grundvoraussetzung für die weitere positive Entwicklung unseres Wirtschafts- und Arbeitsstandortes. Unser Bundesland hat mit dem Semmering-Basistunnel und der Koralmbahn wesentlichen Anteil an den beiden großen Tunnelprojekten, die den Baltisch-Adriatischen Korridor erst komplett machen. Mit der Fertigstellung dieser Projekte wird in der internationalen Erreichbarkeit der Steiermark ein neuer Maßstab gesetzt. Die Steiermark ist stolz darauf, dass sie mit der steirischen S-Bahn das größte regionale Klimaschutzprojekt auf die Beine gestellt hat und laufend weiterentwickelt. Für ein funktionierendes ÖV-System spielen insbesondere die Verknüpfungen und Verflechtungen zwischen Fernverkehr und dem regionalen bzw. lokalen Verkehr eine große Rolle“.
Ruijters unterstrich, dass auch die Phyrnachse als Teil der Verbindung zwischen Zentral- und Südosteuropa ein wichtiges Element der TEN-T darstellt und dieser Korridor für die EU zukünftig eine größere Rolle spielen wird.
Auch ÖBB Regionalmanager Peter Wallis zeigt sich überzeugt: „Der Connecting Europe Express ist sicherlich ein Beweis für den Erfolg des „Europäischen Jahres der Schiene“ und eine von vielen Maßnahmen für mehr Klimaschutz in Europa. Als ÖBB ist es aber auch unsere tägliche Aufgabe die Menschen in unserem Land nachhaltig, zuverlässig und sicher zu befördern und durch neue Angebote noch mehr Leute zum Umstieg auf den Öffentlichen Verkehr zu bewegen.“ Wallis appelliert: „Der Weg hin zum Öffentlichen Verkehr bietet allen Menschen in der Steiermark gerade jetzt die Möglichkeit aktiv für ein besseres Klima zu sorgen. Sowohl im Freizeitbereich mit vielen Destinationen ins Ausland als auch für tägliche Fahrten innerhalb der Steiermark sind unsere Angebote besser denn je und werden stetig nach den Bedürfnissen unserer Reisenden ausgebaut“ und ergänzt: „Wir sind es den nächsten Generationen schuldig, mit aller Kraft weiter an dieser Verkehrswende zu arbeiten. Dass wir das können, zeigt jeder Tag. Schon heute sparen wir jährlich rund 67.000 Tonnen CO2 – und sind somit eines der größte Klimaschutzunternehmen in der Steiermark.“
Nachhaltigkeit in allen Bereichen
Die ÖBB als größter Mobilitätsanbieter in der Steiermark hat die Mission, so viele Menschen wie möglich zum Umstieg auf Bahn und Bus zu bewegen. Denn damit spart man nicht nur Energie und Ressourcen, sondern schont, mit einem vergleichsweise geringeren CO2-Ausstoß, auch die Umwelt. So sind unter anderem Kooperationen mit steirischen Tourismusanbietern und der ÖBB-Initiative 360 Grad in der Umsetzungsphase und sorgen in Zukunft für viel saubere Luft! Auch die Mobilität für Individualreisende mit Tages- und Nachtverbindungen der ÖBB ausgehend der Steiermark wird mit Angeboten laufend ergänzt.
Zuverlässigkeit auf Schiene
In der Steiermark sind täglich rund 374 Personenzüge der ÖBB unterwegs und sorgen für eine Pünktlichkeit von 98%. Auch die Sauberkeit in den Zügen und Verkehrsstationen mit 99% halten dabei die höchsten Qualitätsstandards. Das zeigen die jährlich durchgeführten Analysen, bei der letztens mit der Bestnote 2,0 ein überzeugendes Ergebnis erreicht wurde.
Zusätzlich sind die ÖBB ein verlässlicher und flexibler Partner bei Großevents, wie zum Beispiel der Formel 1, dem MotoGP aber auch bei den Spielen der Fußballbundesliga in Graz. Die Vernetzung des öffentlichen Verkehrs zwischen Bahn und Bus bildet dabei die Basis im steirischen Verkehrsverbund.
Sicherheit auf höchstem Niveau
Die Züge der ÖBB sind auch in Zeiten von Corona sicher – das bescheinigt nun eine spezielle TÜV AUSTRIA Zertifizierung zu den Sauberkeits- und Hygienemaßnahmen in den Zügen aber auch für alle anderen Bereiche der Bahn. Bei Diebstählen an Reisenden ist durch spezielle Überwachungssysteme im Zug und in den Verkehrsstationen mit Hilfe einer erhöhten Polizeipräsenz ein starker Rückgang zu verzeichnen. Diese Maßnahmen helfen dabei das Sicherheitsgefühl unserer Fahrgäste weiter zu stärken und das Vertrauensvotum unserer Reisenden weiter zu steigern.