SPÖ Steiermark > Blog >
Autor > Elisabeth Grossmann > Halbe Halbe – Weil’s gerecht ist!
SPÖ Frauen Steiermark Vorsitzende Bundesrätin Elisabeth Grossmann schreibt in ihrem Blogbeitrag über die Forderungen zum Weltfrauentag am 8. März.
Frauen und Männer sollen sich die bezahlte und unbezahlte Arbeit fair teilen. Halbe Halbe – weil’s gerecht ist – Das ist das Motto unserer Frauentagskampagne.
Die Erwartungen an Partner:innenschaft und Arbeitsteilung haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Trotzdem finden sich viele Frauen nach der Geburt des ersten Kindes in kürzester Zeit wieder in alten Rollenmustern. Warum sind sie plötzlich wieder für alles zuständig, was der Alltag einer Familie mit sich bringt?
Zusätzlich werden Frauen durch die aktuelle Bundesregierung stark benachteiligt. Die Maßnahmen der Bundesregierung verstärken die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. Wer nur ein niedriges Einkommen hat, wird weniger steuerlich entlastet, aber durch die Teuerung stärker belastet.
Das trifft Frauen besonders hart und treibt sie in schon überwunden geglaubte Abhängigkeiten. Hier muss dringend gegengesteuert werden! Ich fordere sofortige Preisbremsen beim Wohnen, bei Lebensmittel und Energie aber auch die deutliche Anhebung der Steuerfreigrenze.
Rund um den Frauentag liegen in Gastronomiebetrieben, Kinos und anderen Veranstaltungsorten in ganz Österreich rote Karten mit den Forderungen der Kampagne auf.
Arbeitszeitverkürzung ist eine der wichtigen Voraussetzung für mehr Gleichstellung. Die bezahlte und die unbezahlte Arbeit soll in Zukunft zwischen Frauen und Männern gerecht verteilt werden.
Dafür ist eine verkürzte Vollzeit wichtig. Derzeit arbeitet jede zweite Frau Teilzeit und nimmt damit Einbußen beim Gehalt und in der Pension in Kauf. Mit einer Arbeitszeitverkürzung können mehr Frauen Vollzeit arbeiten und haben damit die Chance auf ein Einkommen, von dem sie leben können.
Jede und jeder hat das Recht auf mehr Zeit für die Familie, mehr Zeit für eigene Interessen, für soziales Engagement und Ehrenamt.
Väterkarenz soll von der Ausnahme zur Regel werden. Karenz ist in Österreich noch immer Frauensache. Nur 2 von 100 Männern gehen länger als drei Monate in Karenz, 1 von 100 länger als 6 Monate. Bei 8 von 10 Paaren geht der Mann überhaupt nicht in Karenz.
Die Karenz ist eine wichtige Zeit, um Verantwortung zu übernehmen. Wer mehrere Monate rund um die Uhr ausschließlich für die vielen Bedürfnisse eines Kindes zuständig ist, fühlt sich auch in späteren Jahren eher zuständig, wenn es um die Organisation des Alltags geht.
Die skandinavischen Länder machen es vor. Eltern teilen sich die Karenz, ein fixer Mindestanteil ist für Väter reserviert. Wenn er nicht in Anspruch genommen wird, verfällt er.
Wir haben in Österreich ein Gesetz, das gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit vorschreibt. Aber die Geheimniskrämerei ums Gehalt macht es schwierig zu überprüfen, ob das Gesetz eingehalten wird.
Die Einkommensberichte in Unternehmen waren ein wichtiger Schritt, um die Unternehmen an ihre Verantwortung zu erinnern. Jetzt ist es höchste Zeit, den nächsten Schritt zu tun, nämlich die volle Transparenz bei Löhnen und Vermögen einzuführen, um Diskriminierung in der Bezahlung zurückzudrängen. Frauen sollen wissen, wie viel ihre (männlichen) Kollegen verdienen.
Das stärkt sie in Gehaltsverhandlungen und macht es Unternehmen schwieriger, Ungerechtigkeiten zuzulassen. Vorbild dabei ist Island, wo die Gesetzeslage die Beweislast für ungerechtfertigte Unterbezahlung nicht mehr bei den Arbeitnehmer:innen liegt, sondern beim Unternehmen. Durch Lohntransparenz wurde dort die Gehaltsschere zwischen den Geschlechtern drastisch und rasch reduziert.
Einer der wichtigsten Schlüssel für echte Gleichberechtigung ist der massive Ausbau der Kinderbildungs- und -betreuungsplätze. Vor allem im Bereich der unter 3-Jährigen gibt es hier noch viel zu tun. Unser Ziel muss ein Rechtsanspruch auf einen kostenlosen Betreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr sein.
Frauen müssen in Zukunft von steuerpolitischen Maßnahmen stärker profitieren. Die Abschaffung der Kalten Progression hat beispielsweise – wie Berechnungen des Budgetdienstes des Parlaments ergeben haben – unterschiedliche Wirkung auf Frauen und Männer.
Demnach bekommen Männer rund 60 Prozent der Entlastung und Frauen nur rund 40 Prozent. Selbiges gilt für den Familienbonus, den überwiegend Männer beziehen und nur zu einem geringen Anteil Frauen. Das sogenannte Gender Budgeting ist in Österreich in der Verfassung verankert. Das bedeutet, dass jede Maßnahme auf ihre unterschiedliche Wirkung auf Frauen und Männer überprüft werden muss.
Die Gleichstellung zwischen Frauen und Männer ist eines der Grundprinzipien bei der Erstellung von Budgets und muss sich auch in der Frage der Steuergerechtigkeit niederschlagen.
In Österreich muss noch viel passieren, damit die Gleichstellung der Geschlechter endlich Realität wird. Denn die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:
• Bezahlte und unbezahlte Arbeit ist in Österreich ungerecht verteilt. Frauen verdienen in Österreich mehr als ein Drittel weniger als Männer. Dafür leisten sie zwei Drittel der unbezahlten Arbeit.
• Jede zweite Frau arbeitet in Österreich Teilzeit und nimmt damit Einbußen beim Gehalt und bei der Pension in Kauf.
• Väterkarenz ist in Österreich die Ausnahme. 2 von 100 Männern gehen länger als drei Monate in Karenz. 1 von 100 geht länger als 6 Monate in Väterkarenz. Bei 8 von 10 Paaren geht der Mann überhaupt nicht in Karenz. In Ländern, in denen es eine Verpflichtung zur geteilten Inanspruchnahme gibt, ist der Väteranteil rapide gestiegen.
• Als Vorzeigeland bezüglich Väterkarenz gelten Island und die skandinavischen Länder. Jeder Elternteil hat Anspruch auf sechs Monate Karenz, wobei sechs Wochen getauscht werden können. Nimmt ein Elternteil die Zeit nicht in Anspruch, verfällt die Karenz. Mehr als 90 Prozent der Väter gehen in Island in Karenz. Auch bei der Lohntransparenz hat Island die Nase vorne.
• 70% der Bezieher:innen des Familienbonus sind Männer. Frauen erhalten nur einen geringen Teil bzw. als Alleinerzieherinnen einen Bruchteil des vollen Familienbonus (Kindermehrbetrag).
• Auch bei dem Modell zur Abschaffung der kalten Progression bekommen Männer einen größeren Anteil zurück, als Frauen. Durch eine andere Ausgestaltung, mit beispielsweise einer Anhebung der Steuerfreigrenze oä., hätte man einen anderen Lenkungseffekt erzielen können.
SPÖ Steiermark
Metahofgasse 16
8020 Graz
+43 5 0702-0
stmk-lps@spoe.at
Datenschutz | Impressum
Datenschutz | Impressum
Ich lebe seit 1999 in Graz und mittlerweile liebe ich diese Stadt wie keine andere. Ich kenne hier mittlerweile so viele wunderbare Menschen und so ist Graz zu meiner Heimat geworden. Umso mehr freue ich mich, meinen Beitrag dafür zu leisten, dass diese Stadt weiterhin so wunderbar bleibt und Platz und die besten Möglichkeiten für alle hier Lebenden bietet.
Ausschüsse:
Bereichssprecher für:
Zugeordnete Bezirke:
Für Sie erreichbar:
SPÖ Graz Gemeinderatsklub
Rathaus Graz, 3. Stock, Zimmer 357
0316 872 2120 oder 0664 58 07 349
Graz ist eine großartige Stadt und Heimat vieler Menschen. In den letzten Jahren wurde jedoch immer deutlicher das soziale Ungleichgewicht zu spüren. Das beginnt schon bei der Bildung unserer Kinder und zieht sich durch alles Gesellschaftsbereiche. Chancengleichheit darf aber niemals von der finanziellen Ausgangslage, vom Geschlecht, der Herkunft, dem Wohnort oder dem sozialen Status abhängig sein. Sie muss eine Selbstverständlichkeit werden. Deshalb wurde es für mich Zeit, die Ärmel hoch zu krempeln und selbst aktiv zu werden.
Vorsitzende in den Ausschüssen:
Weitere Ausschüsse:
Bereichssprecherin für:
Zugeordnete Bezirke:
Für Sie erreichbar:
SPÖ Graz Gemeinderatsklub
Rathaus Graz, 3. Stock, Zimmer 357
0316 872 2120 oder 0664 60 872 2120
daniela.schluesselberger@stadt.graz.at
klub.spoe@stadt.graz.at
Wenn wir Graz lebenswerter machen wollen, gelingt dies nur gemeinsam. Unser Ziel muss es sein für Kinder eine Stadt so zu gestalten, die sie auch als Erwachsene noch lebenswert finden.
Vorsitzender im Ausschuss für Verkehr, Stadtplanung und Grünraum
Weitere Ausschüsse:
Bereichssprecher für:
Zugeordnete Bezirke:
Für Sie erreichbar:
SPÖ Graz Gemeinderatsklub
Rathaus Graz, 3. Stock, Zimmer 357
0316 872 2120 oder 0664 881 308 37
Für mich laufen die kleinen wie die großen politischen Herausforderungen auf die eine große Frage hinaus: Ist das gerecht? Das war so als ich mit 16 als Schulsprecherin kandidiert und mir die Frage gestellt habe, ob es gerecht ist, dass die einen jeden morgen Hauspatschen anziehen müssen und die anderen den Straßendreck auf ihren Schuhen hineintragen. Ja, ich stellte mir die Zwei-Klassen-Frage schon früh, auch wenn es nur Hauspatschen waren. Dieser Gerechtigkeitssinn hat mich bis heute angetrieben und zur SPÖ gebracht.
Vorsitzende im Ausschuss für Gleichstellung, Frauen, LGBTQI+ und Menschenrechte
Weitere Ausschüsse:
Bereichssprecherin für:
Zugeordnete Bezirke:
Für Sie erreichbar:
SPÖ Graz Gemeinderatsklub
Rathaus Graz, 3. Stock, Zimmer 357
0316 872 2120 oder 0676 44 72 167